25. Spieltag Regionalliga Südwest SV Elversberg - FC Homburg Waldstadion an der Kaiserlinde Endergebnis: 2:2 (1:1) Zuschauer: 2.235 (250 Gäste)
Endlich wurde wieder an der heimischen Kaiserlinde gegen den Ball getreten. Und als ob die Vorfreude auf den eigenen Club nicht schon groß genug wäre, stand zum ersten Pflichtspiel des Jahres gleich das Derby gegen den FC Homburg an. Der Verein von der Landesgrenze durfte schon ein paar Tage vorher in einem Nachholspiel gegen Trier antreten, wodurch die Gäste, trotz Niederlage, ein wenig eingespielter Auftreten sollten. Elversberg hingegen setzte voll auf die drei Neuzugänge, welche sich aber noch nicht vollends ins Team integriert haben. Dazu aber später mehr.
Etwa drei Stunden vor Spielbeginn traf man sich endlich wieder zum Frühshoppen in einer kleinen Kneipe im Dorf. Nachdem Durst und Hunger gestillt und die Winterpause im Kollektiv als viel zu lang abgehakt wurde, betrat man endlich wieder das Waldstadion an der Kaiserlinde, welches sich zur absoluten Überraschung von Niemandem in der dreimonatigen Pause nicht verändert hat. Während der Block sich so langsam füllte, stieg die Vorfreude wieder ins unermessliche. Es ist eben ein anderes Gefühl, wenn eines der beiden Teams da unten das Eigene ist.
Für die kurze Anreise von etwa 15 Minuten gestaltete sich der Gästeblock leider als sehr Überschaubar. Neben einigen wenigen grün-weißen auf der Haupttribüne ließen sich die Meisten direkt hinterm Tor nieder und beflaggten den Zaun mit allen bekannten Fetzen. Allerdings standen alle eher verstreut in der Gegend rum, weshalb der aktive Kern mit etwa 15-20 Mann relativ isoliert seinen Support gestaltete. Während am Anfang noch ein paar mehr motiviert werden konnten, beschränkte sich Gesang und Geklatsche ab Mitte der ersten Hälfte fast ausschließlich auf den kleinen Haufen. Schade eigentlich, dass es die meisten Fans des Clubs nur zu Events ins Stadion zieht. Saarlandpokal lässt grüßen. Zu Spielbeginn wurde noch einem Spieler Mut gemacht, bei dem ein Tumor im Bein festgestellt wurde. Danach gabs altbekannte Gesänge, wo aber nichts Erwähnenswertes dabei war.
Im Heimbereich ist der sportliche Erfolg dieser und der letzten Saisons deutlich zu spüren: knappe 2.000 Fans drückten der SVE die Daumen und sorgten für eine gute Kulisse. Auch im Block C ist der Aufschwung zu erkennen: Die Fangemeinde wächst und wächst und immer mehr, teilweise unbekannte Gesichter beteiligen sich an den Gesängen. Für das erste Heimspiel nach einer langen Pause gestaltete sich der Support des Heimblocks überdurchschnittlich gut, auch wenn die noch untrainierten Kehlen einige Pausen verursachten. Wer auf den Rängen besser abgeschnitten hat, entzieht sich aufgrund des Stehplatzes hinterm Tor natürlich meiner Beurteilung.
Hier findet ihr noch ein paar Fotos
Die Favoritenrolle hatte an diesem Samstag natürlich Elversberg als Tabellenführer inne, was das Team in der ersten Hälfte aber nicht auf dem Platz zeigen konnte. Zu viele Fehlpässe, Unstimmigkeiten und Lücken im Mittelfeld ermöglichten immer wieder Chancen für die Gäste. Trotzdem konnte Top-Scorer Maxi Oesterhelweg, nach guter Vorlage von Neuzugang Handle, in der 16. Minute einnetzen. Trotz Führung schien alles noch ein wenig wackelig und unsicher. Das Team muss sich wohl noch ein wenig einspielen, um die Form Ende letzten Jahres wieder zu erreichen. Quasi mit dem Halbzeitpfiff bestrafte der Ex-Elversberger Marc Gallego die fahrlässige Abwehr mit dem Ausgleichstreffer.
Genauso bitter ging es in der zweiten Hälfte weiter. Aus einem Freistoss heraus köpfte ein freistehender Homburger zur Führung in der 46. Minute. Schlechter kann man wohl nicht aus der Kabine ins Spiel kommen. Elversberg versuchte es weiter spielerisch, blieb aber oft im Mittelfeld oder spätestens am Sechzehner hängen. In der 66. Minute war plötzlich Hektik angesagt: Nach einer Ecke bekommt ein Abwehrspieler der Gäste den Ball auf die Brust: Der Schiri gibt Handelfmeter und glatt Rot. Den fälligen Strafstoß verwandelte Oesterhelweg zum Ausgleich. Zehn Minuten später das gleiche Spiel nochmal: Ein eher fragwürdiger Fingerzeig auf den Punkt, nachdem ein grün-weißer den Ball an den angelegten Arm bekam. Diesmal scheiterte Oesterhelweg aber leider am guten Gästekeeper, der sich mit Provokationen vorm Heimblock unbeliebt machte. Aus dem folgenden anlaufen der Elversberger Mannschaft resultierte leider nichts Zählbares mehr.
Am Ende steht ein eher verdientes, aber trotzdem bitteres Unentschieden zu Buche. Mit Sicherheit nicht das perfekte Wunschergebnis, aber definitiv ein Punkt, mit dem man leben kann. Bis zum nächsten Auswärtsspiel beim Tabellen-Vierten Steinbach muss das Team aber zeigen, dass es besser zueinander gefunden hat.